Größter Schacherfolg seit 21 Jahren im Landesschachbund Bremen
Halbfinal-Ergebnisse: 25. März SK Kirchweyhe - HSK Lister Turm 3,5:0,5 SK Nordhorn-Blanke - MTV Tostedt 3:1.
Final-Ergebnisse: 26. März SK Kirchweyhe - SK Nordhorn-Blanke 3,5:0,5.
Spiel um Platz 3: HSK Lister Turm (2.BL) - MTV Tostedt (LL) 2:2 Berliner Wertung 5:5.
Als Landesligist ist MTV Tostedt Dritter und qualifiziert sich für die Bundesebene.
http://nsv-online.de/ligen/pokal-1617/?staffel=1001&r=6
Erstmals hatte sich SK Kirchweyhe in seiner 70-jährigen Vereinsgeschichte bis ins Halbfinale und Finale gespielt. Jetzt haben sich die besten 3 Mannschaften aus Kirchweyhe, Nordhorn-Blanke und Tostedt für die letzten 32 Vereine auf der Bun- desebene qualifiziert. Zur Siegerehrung in der Wassermühle Sudweyhe waren im Beisein des Weyher Bürgermeisters Dr. Bovenschulte anwesend der Schiedsrichter Rütemann, LSB-Turnierleiter Schmid, der LSB-Präsident Dr. Höpfner, der 1. Vorsitzende und Mannschaftsführer des gastgebenden Vereins Orantek.
Der SK Kirchweyhe wird also als einziger Verein den Landesschachbund Bremen auf der Deutschlandebene vertreten, zweifellos der größte Erfolg der 70-jährigen Vereinsgeschichte und auch ein großer Erfolg für den LSB, der in den letzten 20 Jahren seinen Platz in der Spielgemeinschaft mit Niedersachsen immer an den NSV abgegeben hat.
Wie im Fußball müssen sich auch im Schach kleine Vereine im KO-Pokal durch 6 Vorrunden kämpfen, bis sie sich für die Bundesebene qualifizieren. Aus der Spielgemeinschaft Bremen-Niedersachsen sind das bekanntlich nur 3 Vereine.
Der Weg ins Finale:
In allen Runden der Landesebene siegten die Kirchweyher 3,5:0,5.
In Vorrunde 1 siegten die Kirchweyher gegen SF Buxtehude 3,5:0,5.
In der zweiten Ausgleichsrunde hatten die Kirchweyher glücklich ein Freilos erhalten.
In Runde 3 schlugen die Kirchweyher den Verbandsligisten SF Leherheide 3,5:0,5.
Und auch in der vierten Runde konnte der Landesligist SV Lingen wieder 3,5:0,5 besiegt werden.
Im Halbfinale hatten die Kirchweyher am Samstag das schwerste Los mit HSK Hannover gezogen, die auch 3,5:0,5 deutlich besiegt wurden, weil sie überheblich ohne ihre 3 besten Spieler angetreten waren. So zog dann am Ende der Zweitligist Hannover für alle überraschend die saure Zitrone des vierten Platzes ohne Qualifikation für die Bundesebene. Sensationell konnte Tostedt im Spiel um Platz 3 an Brett 2 Härig - Buchenau eine klare Verlustposition in den Gewinn umdrehen und ein 2:2 sichern, nach Berliner Wertung ein 5:5 erreichen und als Landesligist dem Bundesligisten HSK die sichere saure Zitrone auf der Zielgeraden zuschieben. Da gab es lange Gesichter beim HSK, der als zweitbester DWZ-Verein im Halbfinale Lospech und im Spiel um Platz 3 sich zwei sehr überraschende Niederlagen erlaubte.
Im Finale besiegte Kirchweyhe zu Recht den Landesligisten Nordhorn-Blanke, wiederum 3,5:0,5, deren drei beste Spieler verhindert waren und nicht gleichrangig ersetzt werden konnten. Kirchweyhe war der einzige Verein, der immer vollzählig mit seinen 4 Schach-Großmeistern angetreten ist und deswegen zu Recht den Pokal überlegen errungen hat. In Kirchweyhe haben die 4 Top-Spieler Interesse am Pokal, während bei den 3 anderen Vereinen die Top-Spieler "anderweitige Termine" wahrzunehmen hatten. In ganz Deutschland bieten nur sehr wenige Vereine ihre Top-Vier-Spieler auf.
Die klaren Siege täuschen über die Härte des Kampfes auf dem Brett. Das Halbfinale dauerte volle 6 Stunden, das Finale 5 Stunden. Der Kampf war so hart und lang, dass sämtliches Obst, 4 große Beutel Kekse und 60 Stücke Kuchen mit sehr vielen Getränken verspeist wurden. Nicht gerechnet die mitgebrachte persönliche Verpflegung einiger Spieler.
Im Pokal besteht eine Mannschaft aus nur 4 Spielern. So dass jeder Verein seine stärksten 4 Spieler zum Einsatz bringen kann. In den 6 Pokalrunden kamen bei Kirchweyhe 6 Spieler zum Einsatz: Nationalspieler Großmeister Hrvoje Stević 4,5/5 Punkte, Nationalspieler GM Alexandar Kovacević 3/3 Punkte, GM Robert Zelcić 3/3 Punkte, GM Zoran Jovanović 4/5 Punkte, Srdjan Vernacki 2/2 Punkte, Peter Orantek 1/2 Punkt. Kein Spieler verlor eine Partie.
Schiedsrichter Rütemann lobte bei der Siegerehrung die jederzeit fairen Partien, die gute Spiel-Atmosphäre und die großzügige Bewirtung der Spieler und Zuschauer.
Der Weyher Bürgermeister Dr. Bovenschulte überbrachte zum 70-jährigen Jubiläum ein Geschenk und lobte die 32-jährige Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Verein und freut sich auf den Spatenstich für das neu zu bauende Vereinsheim.
Der Präsident des Landesschachbundes Bremen, Dr. Höpfner, freute sich, dass seit 1996, als Werder Bremen letztmals den Pokal gewann, nach 21 Jahren endlich wieder einmal der Pokalsieger aus dem LSB Bremen stammt und der Landesverband seinen Startplatz durch einen Verein auch auf der Bundesebene wahrnimmt.
Der 1. Vorsitzende des SK Kirchweyhe, Peter Orantek, bedankte sich insbesondere bei der gemeinnützigen 127Schach- Stiftung, ohne die der Aufstieg des Vereins mit dem umfangreichen Sponsoring von ALLEN Vereinsmitgliedern nicht möglich wäre.
Auf der Bundesebene hat SK Kirchweyhe große, realistische Ziele. Im Pokal unter die letzten 8 Vereine zu kommen, um im nächsten Jahr vor-qualifiziert zu sein. Das spart die untersten 8 Pokalrunden, in denen man ausscheiden kann. Die Glückwünsche für das ganz große Ziel DPMM Deutscher Pokalsieger mit Qualifikation für den FIDE-Pokal erfordert noch 6 weitere Siege gegen schwerste (Bundesliga-)Gegner aus den anderen Bundesländern.
Finalpartie, links: Nationalspieler GM Alexandar Kovacević, Kirchweyhe - Fabian Stotyn, Nordhorn-Blanke (rechts).
Siegerehrung, v.links: Schiedsrichter Rütemann, Präsident Landesschachbund Bremen Dr. Höpfner, 1. Vorsitzen- der Mannschaftsführer SK Kirchweyhe Orantek, Bürgermeister Weyhe Dr. Bovenschulte.
v.links: Nationalspieler Großmeister Alexandar Kovacević, Bürgermeister von Weyhe Dr. Andreas Bovenschulte, GM Zoran Jovanović, Nationalspieler GM Hrvoje Stević, GM Robert Zelcić, Mannschaftsführer Peter Orantek, Präsident Landesschachbund Bremen Dr. Oliver Höpfner.