Buchal hält die Welt in Atem

StephanBuchal Der (Vize-) Meister beim European Club Cup 2015 in Skopje

 

Was für ein Turnier - Stephan Buchal ist Deutscher Vizemeister der Senioren 2017!

Der Werderaner reiste vor einer Woche an die Spree zur stark besetzten Deutschen Senioren-Einzelmeisterschaft 2017. Neun Runden, neun Tage, neun gestrenge Gegner und viele Titelträger am Start, doch nichts, so schien es zunächst, konnte FIDE-Meister Buchal aufhalten. Er gewann die ersten drei Runden in gutem Stil, und besiegte in der vierten Partie mit dem Zehlendorfer GM Jakob Meister gar den Ersten der Setzrangliste.

Nach zwei weiteren umkämpften Begegnungen gegen Jefim Rotstein (Punkt!) und Boris Khanukov (Punkt!) stand seine Ausbeute bei phänomenalen 6 Punkten aus 6 Spielen. Wo lernt man, so zu spielen? Die Konkurrenz jedoch blieb mit einem Punkt Rückstand in unmittelbarer Fangweite, und Stephans Remis gegen Holger Namyslo im siebten Spiel ließ die unmittelbaren Verfolger in Gestalt von Jefim Rotstein (SC Tornado Hochneukirch - was für ein Name!) und Bodo Schmidt (SC Siegburg) wieder hoffen. Und tatsächlich - in Runde acht gelang es ebenjenem Bodo Schmidt, den bislang unbezwingbaren Buchal nach schöner Mittelspielführung zur Aufgabe zu zwingen! Alles wieder offen, FM Rotstein nun in Führung mit 7 Punkten, direkt vor Schmidt und Buchal bei je 6,5 Punkten.

Die Schlussrunde sah die Partie Rotstein vs Schmidt, und hier wollte es nun gar nicht so richtig laufen für den führenden Rotstein. Im Gegenteil, Schmidt drückte einen Freibauern bis auf die drittletzte Reihe vor und schickte Springer, Turm und König zur Unterstützung - da könnte doch was gehen? Jedoch, irgendwie reichte es nicht ganz, Rotstein rettete mit einigem Überblick den Tag und führte seinerseits seine Freibauern zur Dame. Acht Punkte für Rotstein, Deutscher Meister, uneinholbar, wir gratulieren!

Doch Platz zwei, den Vizemeister-Titel, holte sich Stephan Buchal mit einem abschließenden Weiß-Sieg, seinem fünften Weiß-Sieg in Folge (!) und am Ende 7,5 Punkten in einem bestens besetzten Teilnehmerfeld. Eine mehr als starke Leistung des Werderaners, und ein phantastisches Turnier. Glückwunsch auch hier, für neun Runden voller Konzentration, Intensität, Schweiß, Sorge, Hoffnung, mutiger Züge und großartiger Abenteuer!

Mit Boris Tchetchelnitski (Bremer SG) sammelte ein weiterer Bremer reichlich Punkte und erkämpfte sich am Ende den 21. Platz. Auch Bernhard Künitz (SVW) spielte ein starkes Turnier im B-Open (bis DWZ 1950) - dort war er bis zur Schlussrunde an den vorderen Brettern zu finden und erspielte er sich den 4.Platz bei über 100 Teilnehmern. Aus der Hansestadt waren des Weiteren Hannelore Hoose (SC Vahr) und Axel Reeh (Bremer SG) am Start. Beide erzielten mit 4,5 Punkten aus neun Runden eine sehr solide Punktausbeute.

Das Turnier in Berlin war bestens aufbereitet auch im Netz, mit täglichen Rundenberichten aus dem A-und B-Open, vielen Fotos, einer sehr guten Live-Übertragung und dem Flair, den eine Deutsche Meisterschaft auch verdient hat. Selbst wer nicht vor Ort sein konnte, hatte im Netz die Möglichkeit, die spannenden Runden an jedem Tag nachzuverfolgen. Bedankt - so schön kann das sein beim Schach!

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