Wie schon öfter in den vergangenen Jahren widmet die Bremer Schachgesellschaft von 1877 auch Ihre aktuelle Vereinsmeisterschaft einem ehemaligen Mitglied. Diesmal handelt es sich um Wilhelm Hilse (1878-1940). Obgleich er wie Carl Carls (1880-1960) und Oskar Antze (1878-1962) den Titel eines deutschen Meisterspielers trug, ist er nahezu unbekannt. Im 80. Todesjahr Hilses wollen diese hier und insbesondere auf der Homepage der Bremer SG erscheinenden Artikel etwas ändern.
Wir beginnen mit einer kurzen biographischen Skizze, die im Laufe der über das Jahr gehenden Artikelserie zu einer größeren ergänzt wird:
Wilhelm Heinrich Hilse wurde am 26. Juni 1878 in Bremen geboren und starb ebenda am 30. November 1940. Sein Vater war der Schmied Wilhelm Ferdinand Hilse und seine Mutter Wilhelmine Dorothee Nortmeyer. Mit seinen Eltern wohnte er zunächst in Kirchweyhe und dann bis zu seinem Tode in Bremen. Bis 1905 war er Hilfs- und bis zu seiner Pensionierung 1938 ordentlicher Lehrer an diversen Bremer Schulen. Hilse blieb Zeit seines Lebens ledig und hinterließ keine Kinder.
Anbei folgt die bis dato älteste bekannte Partie Hilses. Sie wurde am 19. Januar 1902 gespielt, und zwar im Rahmen eines doppelrundigen Vergleichskampfes der Bremer SG mit dem Hannoverschen SK. Auch wenn es sich um eine Verlustpartie handelt, ist sie auch in einem größeren schachhistorischen Rahmen von Interesse. Denn sein Gegner bei diesem Mannschaftskampf war niemand Geringerer als der spätere Großmeister Ossip Bernstein! Der 19-jährige Russe war zu dieser Zeit Student der TH in Hannover und zählte von 1904 bis 1906 zu den besten 10 Spielern der Welt. Wie sich den schachhistorischen Forschungen Hanno Kellers entnehmen lässt, gewann Bernstein beide Partien gegen Hilse. Von Keller wissen wir auch, dass die folgende Partie am 2. März 1902 in den Bremer Nachrichten erschienen ist. Damit ist sie zugleich auch eine der ältesten bekannten Partien Bernsteins!
und nach noch einigen weiteren nicht überlieferten Zügen gab Weiß auf.