Um es vorwegzunehmen: Es handelte sich nicht um ein Tennisdoppel, sondern Erik Pahl (Delmenhorster SK) konnte sich im einem spannenden Finish nach dem Gewinn der Bremer Schach Jugendmeisterschaft U18 vor wenigen Wochen auch den Titel des Bremer Landesmeisters 2022 am letzten Spieltag des Turniers sichern. Erik ist damit für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Herzlichen Glückwunsch!
Bis zu Ihrem Remis in der 6. Runden hatten die beiden Titelträger, 2. Platz, FM Jasper Holtel (SK Münster) und 3. Platz, CM Tobias Kügel (SK Kirchweyhe) das Feld angeführt. Die beiden, die DWZ Rangliste klar dominierten, hatten bis dahin eine makellose Bilanz aufzuweisen.
Entscheidend für Eriks Sieg, der in der 3. Runde gegen die bestplatzierte Damenspielerin (Platz 8), Anastasia Erofeev (SF Lieme) eine Partie verloren hatte und das Feld sozusagen dann von hinten aufrollte, waren sein Sieg in Runde 8 gegen Jasper Holtel und das hart umkämpfte Remis gegen Tobias Kügel in der letzten Runde. CM Kügel, der sich bereits früher im Turnier die begehrte FM Qualifikation gesichert hatte, versuchte alles um das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden, scheiterte jedoch an der gekonnten Verteidigungsstrategie des neuen Landesmeisters.
Kügel – Pahl – Show Down in Runde 9
Alle Partien werden vom Ausrichter, den Schachfreunden Bremer Osten, Online zur Verfügung gestellt.
Insgesamt wurden diesmal 23 Preise ausgeschüttet. Es folgten in der Einzelwertung auf Platz 4. Rolf Hundack und 5. Magnus Johann Staudacher.
Beste Spielerin war Anastasia Erofeev (SF Lime) auf Platz 8, die ein Damenquartett in dem Stefanie Silber, Gabriele Cammann (beide noch vereinslos) und Julia Anna Brand (Findorffer SF) anführte. Julia Anna Brand wurde überraschend Landesmeisterin, da Sie als einzige einem Bremer Verein angehört.
Wie man hörte, hat es den Damen viel Spaß gemacht. Der Verband erhofft sich für das nächste Jahr eine noch stärkere Damenbeteiligung.
Bei den Senioren (ab 1962) belegte Olaf Pienski (SF Leherheide) den ersten Platz. In der Jugendwertung belegten 1. Theis Pahl (Delmenhorster SK),2. Mohamad Alhamid (Delmenhorster SK) und 3. Narek Barseghyan (SF Mahndorf) die ersten drei Plätze.
Für die einzelnen DWZ Klassen wurden weitere Preise ausgeschüttet:
DWZ 1800-1899: 1. Peter Pautz (Bremer SG) 2. Dr. Irmin Meyer (SV Werder) 3. Axel Burdorf (Bremer SG)
DWZ 1700-1799: 1. Mohammad Yavarpoor (SF Mahndorf), 2. Robert Klemm (Bremer SG), 3. Thomas Gebuhr (Bremer SG)
DWZ 1600-1699: 1. Hayo Hoffer (Bremer SG) 2. Daniel Eyermann (SF Nordost Berlin), 3. Wolfgang Adaschkewitz (SV Werder)
DWZ <1500: 1. Harald Weinitschke (Bremer SG), 2. Elmir Gulamzada (SV Werder), 3. Hartmut Ficken (SK Schwanewede)
Elmir, der erst kürzlich Bremer Jugendmeister U12 geworden war, schaffte als jüngster Teilnehmer, wie man sieht, auch mit begrenzter Bodenhaftung einen hervorragenden 31. Platz mit ausgeglichener Punktzahl. Man darf gespannt sein.
Die Organisation des Turniers seit Ende Januar stand, wie wir alle wissen, unter schwierigen Vorzeichen, aber die Zeit spielte für das Schachspiel. Caissa hatte wohl ein Einsehen. Zwar herrschte auf Wunsch des Ausrichters im Spiellokal eine Maskenpflicht, die aber am Brett aufgehoben war. Hiervon wurde reichlich gebraucht gemacht.
Insgesamt war von den Teilnehmern zu hören, dass die Einschränkungen als nicht erheblich empfunden wurden.
Unser besonderer Dank gebührt dem Ausrichter, den Schachfreunden Bremer Osten, der im Bürgerhaus, den perfekten Rahmen für diese Veranstaltung zur Verfügung stellte. Wie man hörte, wird über eine mögliche Neuauflage nachgedacht.
Hervorzuheben ist der Einsatz von Kai-Uve Wittfoth, der es übernahm, die Partieformulare, knapp 300, in nächtelanger Feinarbeit aufzuarbeiten und so die Partien der Nachwelt zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam mit Thomas Jonnek (beide SF Bremer Osten) war er auch als Schiedsrichter im Einsatz. Danke Kai-Uve und Thomas.
Jens Kardoeus (SV Werder) sorgte einmal mehr für die DGT Übertragung der ersten vier Bretter. Danke Jens. Einmal mehr leitete Dirk Rütemann das Turnier souverän.
Abschließend ein kurzer Vergleich zu OBEM 19. Ja, es ist wirklich schon drei Jahre her, dass das Turnier zuletzt stattgefunden hat. Das Turnier war mit 71 Spielern damals nur ganz knapp stärker besetzt und vergleicht man die Spielstärke der Teilnehmer (DWZ) kann man in etwa das gleiche Niveau feststellen. Erfreulich freilich ist, dass so viele Jugendspieler nachrücken und sind.
Fazit: Der Restart scheint gelungen …
Hinweis: Weitere Bilder der Veranstaltung finden Sie hier.
Ergebnisse, Paarungen und die Abschlusstabelle finden Sie weiter hier.