Werfen wir einen Blick auf einige Partien! In der 3. Runde kam es zur Paarung Anastasia Erofeev (1947) von Werder Bremen gegen Doroteya Nancheva (1796) von SK Bremen-West, eine Begegnung, die nicht nur für den Damenpreis von Bedeutung war. Aufs Brett kam die altehrwürdige Polerio-Variante der Preußischen Partie: 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6 4.Sg5 d5 5.ed: Sa5 6.Lb5+ c6 7.dc: bc:. So weit, so bekannt; aber nun spielte die Favoritin anstelle der üblichen Fortsetzungen 8.Le2 / 8.Lf1 (Steinitz) /8.Df3 (Bogoljubow) den ungewöhnlich ausschauenden Rückzug 8.Ld3. Doch hinter diesem vermeintlich harmlosen, gar fehlerhaften Zug steckt eine sehr handfeste Idee: Weiß verschafft seinem Sg5 das Rückzugsfeld e4, wonach etliche der typischen schwarzen Manöver, insbesondere der Raum und Tempi gewinnende Vorstoß e5-e4, in dieser Stellung nicht mehr gehen. In der Partie funktioniert dieser Plan bestens:
Neben derartigen Manövern von theoretischer Bedeutung gab es freilich auch die klassischen Überseher kleiner Taktiken. Im Folgenden schien sich Weiß, angesichts der schon seit einiger Zeit drögen Remisposition gegen seinen starken Gegner, keiner Gefahren mehr bewusst, als ihm in einer 0.00-Stellung im 32. Zug folgendes unterlief: