Gab es gestern nur noch einen Spitzenreiter, sind es heute wieder zwei: Daniel Margraf (ELO 2200), seines Zeichens Bremer Meister von 2014, und Wolfgang Müller (ELO 2023), Bremer Pokalfinalist von 2012 und Spitzenspieler des SK Bremen Nord.
In der sechsten Runde überrumpelte Margraf den alleinigen Tabellenersten Peter Issing (ELO 2196) mit einem derart ungewöhnlichen Abtausch-Spanier, dass Letzterer bereits nach nur neuen Zügen eine sehr schlechte Bauernstruktur zu verwalten hatte. In dem Wissen, dass ihn jedes Endspiel begünstigt, wickelte der Delmenhorster zügig in ein ebensolches ab und stand schließlich nach 25 Zügen auf Gewinn.
Im weiteren Spitzenspiel setzte sich Wolfgang Müller gegen den Hannover-96er Daniel Schulz durch, der bereits beim 1. Bremer Silvester Open einen guten Eindruck in der Hansestadt hinterließ. Nach diesem Sieg bekommt es Müller folgerichtig in der siebten Runde mit Margraf zu tun; sollte diese Partie einen Sieger haben, könnte es hier schon so etwas wie eine Vorentscheidung geben. Doch das dachte man in Berlin auch, bevor es wieder dramatisch spannend wurde! Immerhin befinden sich noch rund zwei Dutzend Spieler in Schlagweite.
Für weitere Überraschungen sorgt derweil der junge Gast aus Norwegen: Der 14jährige David Nesse, dessen ELO von 1724 offenbar nicht seiner aktuellen Spielstärke entspricht, schlug in der sechsten Runde erneut einen höher gesetzten Spieler; diesmal erwischte es den Werderaner Andre Büscher (ELO 2046). Demgegenüber konnte sein Vereinskollege und Vizemeister von 2015 David Kardeous (ELO 2229) einen anderen jugendlichen Überraschungsspieler, Oliver Steffens (ELO 1880) vom SK Delmenhorst, vorerst stoppen und sich selbst wieder in eine gute Lauerposition zur Spitze begeben.
Die gastgebenden SF vom Bremer Osten, deren Spitzenspieler zwar leider nicht im Turnier vertreten sind, dürften sich dafür umso mehr über Mohammad Yavarpoor freuen. Das noch wertungslose Mitglied spielt mit 5 aus 6 nicht nur eine hervorragende Mannschafts-Saison, sondern mit bisherigen 4 aus 6 auch ein starkes Heimturnier. Man darf gespannt sein, ob sich die inoffizielle DWZ-Auswertung seiner Mannschaftspartien von 1820 bestätigen wird.
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